Foto (rechts) © D. Puente

Die 9-jährige Rieke freut sich mit ihrem Vater über den gelungenen Treffer. Es ist der Tag vor ihrem zehnten Geburtstag und er hat sich etwas ganz besonderes ausgedacht:

Die beiden sind an diesem Wochenende zwei von über 60 Teilnehmern des Workshop Bogenschießen des Drensteinfurter Vereins Sonnenstrahl.

Es ist Samstagmorgen und zusammen mit zwei weiteren Familien sitzen sie in der Turnhalle der Christ-König-Schule. Heike Kettner, Vorsitzende des Sonnenstrahls begrüßt die Teilnehmer und macht sie alle bekannt mit Heike Hoffmann, professionelle Bogenschützin und Leiterin des Workshops.

Viele kennen sie bereits aus dem Programm der Gallischen Olympiade (WA berichtete), dort hatte sie mit den Kindern des „Gallierdorfes“ einen Tag lang das Schießen mit Pfeil und Bogen auf Zielscheiben ausprobiert.

Bevor die gespannten Teilnehmer starten, gibt es noch eine kleine Sicherheitseinweisung. Um das Abrutschen der Sehne zu verhindern, bekommt jeder einen ledernen Armschutz und einen „Pad“, ein kleiner Lederring, der die Finger davor schützt, sich wund zu reiben. Den Bogen in die Hand, einen Köcher umgehängt und es kann losgehen:

Bedächtig legen die Anfänger den Pfeil ein und spannen den Bogen - es dauert es nur einige Minuten bis alle die ersten vorsichtigen Schüsse abgegeben haben. Während die Teilnehmer beim Schießen ohne Ziel zunächst ein Gefühl für den Bogen entwickeln sollen, bereitet Hoffmann schon den nächsten Schritt vor.

Dabei kommt ein Gegenstand zum Einsatz, den man sonst nicht beim Schießsport vermutet: Eine Klangschale. Hoffmann, selber auch in Klangmassage ausgebildet, erklärt: „Es hilft die Bewegungen und den Ablauf zu synchronisieren. Außerdem hilft dieser Ton innere und äußere Ruhe zu erlangen.“

Als nächstes haben die Schützen ein Ziel, einen Holzstamm mit Zielringen. Rieke und ihr Vater spannen gemeinsam den Bogen, warten auf den Ton der Klangschale und schießen.

Zunehmend verbessert sich die Präzision, Groß und Klein machen nach jedem Schuss ihrer Freude Luft und den frischgebackenen Bogenschützen ist deutlich anzumerken, dass sie mit ihren Anfängen mehr als zufrieden sind.

Die letzte Übung des Workshops verlangt das uneingeschränkte Zusammenspiel der Familienmitglieder: Jetzt trägt nur noch einer einen Bogen - außerdem eine Augenbinde. Tatsächlich muss das Kind blind schießen und wird dabei über die Schulter korrigiert von seinem Vater. Nach eineinhalb Stunden verabschiedet Hoffmann die Teilnehmer und lobt den Einsatz, kurz darauf machen sich die drei Familien auf den Heimweg.

Mit dem ersten Beitrag des Vereins Sonnenstrahl zum „Jahr der Familie“ zeigt sich Vorsitzende Heike Kettner sehr zufrieden: „Das ist endlich ein Sport an dem Eltern und Kinder gemeinsam arbeiten können, um einander näher zu kommen - ein richtiges Familienwochenende.“ Die 60 Teilnehmer waren in insgesamt acht Workshops eingeteilt, bunt gemischt in Teams aus Vätern und Mütter, Töchter und Söhne. - dpp

WA 06.10.2013